Vier Männer in schwarzen Anzügen bauen sich hinter ihren Pulten auf: Es sind der türkis beschlipste Kurz, der rosafarbene Kogler und ihre beiden Anhängsel. Sie alle nutzen für die Beschreibung der Corona-Krise nicht nur immer wieder die schräge Metapher eines „Marathons“, der vor dem „Team Österreich“ liege, sondern stark religiös eingefärbte Sprachbilder, die ein weiteres Licht auf den Schatten der Corona-Krise werfen.
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Ich bin 36 und ich bin alt
Ich bin 36 und ich bin alt. Weil ich auf die Frage, ob ich Kinder habe, mit „Nein“ antworte. Die Reaktionen sind oft skeptische oder mitleidige Gesichter. So wird Alter immer weniger zu einer Frage, wie alt man wirklich ist, sondern immer mehr, wieviel man geleistet hat.
Die heilige Corona
St. Corona am Wechsel, eine kleine Gemeinde in der Nähe von Krumbach und Gloggnitz. Also irgendwo im Nirgendwo Niederösterreichs. Seit dem 16. Jahrhundert pilgern hier Anhänger einer 16-jährigen Märtyrerin hin, die aktuell Namensvetterin einer der offiziell schlimmsten Seuchen der Menschheitsgeschichte ist.
Affen
Am 11. März 2020 spielt die Volksbühne in Berlin vorläufig ihre letzte Vorstellung. Es ist das Stück „Affen“ von Ben Becker, das eigentlich als Kritik an Kapitalismus und Klimawandel gedacht ist. Doch plötzlich scheint es mehr ein Kommentar auf den aktuellen Social-Media-Diskurs zu sein. Was Becker als Huldigung des Äffischen inszeniert, verkommt hier zu einem Affentheater.