Brüste wie Birnen, ein Bauch aus Schmorgurke und Blumenkohl am Arsch – der postnatale Körper sieht aus wie ein Werk von Arcimboldo. Trotzdem posten die meisten „Mamis“ nach einem Jahr ihre neu gestählten Bauchmuskeln. Schwangerschaft und Geburt hat viele Follower. Ob es göttergleiche Bilder der Fruchtbarkeit sind, Stillbilder, Kuschelbilder, Schlafbilder, kleine Hand- oder Fußbilder, sie alle werden„Der postnatale Körper“ weiterlesen
Kategorie-Archive: Allgemein
Tränende Titten
Muttermilch gilt als Essenz der Liebe. Sie ist nicht einfach nur Nahrung, sondern befördert Nähe, Gesundheit, Intelligenz – ja sogar den späteren Reichtum des Kindes. Mit der Flasche fütternde Mütter müssen sich daher nicht nur die Frage stellen, wie, sondern ob sie überhaupt eine (gute) Mutter sein können. Stillen, mittelhochdeutsch für beruhigen, kann man seit„Tränende Titten“ weiterlesen
Schwanger mit Cardi B
Die Inszenierung der eigenen Schwangerschaft hat Hochkonjunktur. Eigentlich hatte Demi Moor bereits 1991 damit angefangen: Auf dem Cover der Vanity Fair nackt und mit großer Babykugel abgelichtet, sorgte sie damals für einen Skandal. Beyoncé trieb diese Darstellung 2017 auf die Spitze: in einem türkisfarbenen Gazetraum mit Marienhintergrund. Statt Kritik hagelte es Likes und viele Nachfolger.„Schwanger mit Cardi B“ weiterlesen
Warum in die Ferne schweifen…
wenn das Gute liegt so nah. Für viele Frauen liegt es im eigenen Bauch verborgen: ein darin heranwachsendes Kind als Krönung jeder Partnerschaft oder zumindest Erfüllung der weiblichen Biologie. Ein Kind konzentriere auf das Wesentliche, schenke Liebe, erwecke nicht nur in Schwangerschaft und Stillzeit Glückshormone. Es wird zum Zentrum des eigenen Universums. Dabei scheinen diese„Warum in die Ferne schweifen…“ weiterlesen
Was ist Terror?
Wien, 2.11.2020. Zusammengepfercht mit 20 Menschen in einem abgedunkelten Restaurant. Draußen singen die Sirenen und Hubschrauber kreisen durch die Luft. Drinnen versucht man sich mit einem Ausgang zum Hinterhof die Aerosole vom Leib zu halten. Eine solche Extremsituation drängt die Frage auf, wo eigentlich die größere Gefahr liegt: vor oder hinter der Tür? Und lässt„Was ist Terror?“ weiterlesen
Die Verfritzelung der Gesellschaft
Corona hat viele Missstände zutage gefördert: Schlachtbetriebe wurden lahm gelegt, Gesundheitssysteme versinken im Chaos, und eine allgemeine Fremdenfeindlichkeit grassiert. Nur eine Bastion bleibt: die Familie. In ihr darf man sich ohne Mundschutz bewegen, ja sogar kuscheln. Doch schlagen gerade dadurch – als ob Sigmund Freud selbst die Tagesberichterstattung verfasst hätte –die Neurosen familialer Konstellationen durch.„Die Verfritzelung der Gesellschaft“ weiterlesen
Von Elefanten und Viren
„Ein Babyelefant“, so beschreibt ein Aufklärungsvideo der österreichischen Regierung die Länge des Abstands, den wir zu anderen Menschen halten sollen. Geklärt ist damit aber nicht, zu wem. In Frage stehen mit den Distanzregeln sowohl der alltägliche Umgang als auch gängige Sozialstrukturen. Der Babyelefant zertrümmert hier nicht nur die Chance auf Umarmung, sondern auch das starre„Von Elefanten und Viren“ weiterlesen
Super-Cough
Zuerst nur eine kleine, mit Fäden durchzogene Wolke, bewegt sich die hellblaue Flüssigkeit plötzlich in einem großen Tropfenerguss auf ihr Opfer zu. Die Rede ist von dem Schleim, der sich durch Husten und aktuell ebenso bloßes Atmen von einem Menschen auf den anderen übertragen soll. In ihm klebt eine ganze Masse kleiner Covid-Viren und vor„Super-Cough“ weiterlesen
Zeit der Auferstehung
„Schau auf Dich, schau auf mich“, mit diesem bibelinspirierten Slogan will der österreichische Bundeskanzler nach Ostern die Corona-Maßnahmen sukzessive lockern. Doch schreit gerade aus seinen sinnbildlichen Augen, wieviel Überwachung, Strafe und heiliger Zorn uns noch blühen. Immer wieder steht er mit ausgebreiteten Armen da und predigt an seine Massen: Der Bundeskanzler Kurz, von vielen sarkastisch„Zeit der Auferstehung“ weiterlesen
Ideal der Versehrtheit
„Die Gesundheit ist ein ungewisser Zustand, der nichts Gutes verheißt“, schreibt die Nobelpreisträgerin Olga Torkarczuk in ihrem 2009 erschienen Roman „Der Gesang der Fledermäuse“. Das Ungewisse scheint vor allem ihr Ende zu sein: Wenn Krankheit und Schmerzen das Leben bestimmen. Doch gibt es nicht auch ein Ideal der Versehrtheit? Eine Bereicherung durch den kranken Körper?„Ideal der Versehrtheit“ weiterlesen